Samstag, 22. April 2006

Lago di Como (Lecco, Italia)

Jaja, ich weiss schon... Ein Kurztrip über Ostern nach Italien ist nur halb so spannend, wie meine 6 monatige Reise durch Zentralamerika... Trotzdem werd ich Euch ein bisschen vom Trip erzählen. Wen es nicht interessiert, der solls halt nicht lesen, so einfach...

"Lago di Como - zwei Uhr Nachmittags: wir schwitzen und geniessen die Sonne.

Lago di Como - 9 Uhr abends: die Tür ist auf, es ist warm.

Lago di Como - Mitternacht: die Tür ist noch immer auf, wir frieren nicht..."


Unsere Idee für den "Ein-Wetter-Como" - Werbespot...

Es war tatsächlich einfach herrlich, vom verregneten Zürich und dem verschneiten, eiskalten Engadin über den Malojapass immer weiter in den Frühling zu fahren.

In Lecco angekommen, stellte sich das erste Problem: wie finden wir Andrea? Wir kannten zwar seine Adresse und wussten, dass er in der Nähe des Spitals wohnt, doch wenn in der ganzen Stadt kein einziges Schild zum Spital hinweist, wird es schwieriger... Tja, das hiess dann wohl, letzte Italienischkenntnisse zusammenkratzen (gemischt mit viel Spanisch...
- etwa 80% meines Italienisch sei Spanisch, wurde mir später von Andrea gesagt... ) und fragen, fragen, fragen... "è una lunga strada" - hiess es immer wieder - ein weiter Weg. Zum Glück erklärte sich dann jemand bereit, uns den Weg zu zeigen, und fuhr vor uns her. Dies sollte erst ein erster Eindruck von Italienischen Strassen- und Fahrverhältnissen sein... :-P - 160 auf der Autobahn zu fahren, sei nicht schnell, und mal eine Einbahnstrasse zu nehmen, sei gang und gäbe - wurden wir später von Andrea belehrt. Tja, jedenfalls hat sich die lange Sucherei gelohnt: Andrea erwies sich als Riesenschatz - Gastfreundschaft in Person. (Hospitality Club halt eben!!)

Natürlich berichtete Andrea uns unter anderem stolz über den guten Wahlausgang in Italien. Er sei sehr glücklich, lobte Berlusconi aber immerhin für das von ihm erlassene Gesetz, welches es auch Ausland-Italienern erlaubt zu wählen. Immerhin seinen es die Auslanditaliener, welche Prodi zum Sieg brachten. Tja, da hat sich Berlusconi mit dem Gesetz wohl ins eigene Fleisch geschnitten. Doppelt glücklich über den Wahlsieg ist Andrea zudem, da er mit einem guten Freund eine Wette abgeschlossen hatte. Paulo, welcher für Berlusconi war, muss nun in Unterwäsche auf den Knien die Treppe hoch zu Andreas Wohnung steigen und dazu die "Internationale" singen... Dazu muss man wissen, dass Andrea im 5. Stock wohnt! Dieses Spektakel wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, doch leider war es noch nicht soweit. Denn schliesslich muss die Internationale zuerst noch einstudiert werden... :-P Immerhin kamen wir so in den Genuss von ein paar Proben...

Ein weiteres Erlebnis war der Ausgang nach Como. Nicht nur war die Stimmung an der Party obergenial, das Beste am ganzen war, dass wir in Italien bereits den Ausgang der Zukunft schnuppern durften: den rauchfreien Ausgang! Ein Traum! Man muss zu Hause nicht gleich unter die Dusche Haare waschen gehen... kann die Kleider auch noch ein zweites Mal anziehen, ohne dabei selber zu ersticken... Andrea und seine Kumpels schienen das Ganze auch noch relativ locker zu nehmen - obwohl Raucher. Man muss halt einfach raus, um zu rauchen. So einfach! Bleibt zu hoffen, dass es in der Schweiz auch bald so weit ist. Kurz gefasst: ich genoss die paar Tage in Italien total. Da die Italiener vom Typ her den "echten Latinos" sehr ähnlich sind (will sagen: spontan, unorganisiert, ein bisschen chaotisch, offen...), fühlte ich mich natürlich sofort total wohl. Die vielen leckeren Pizzas und Gelati leisteten ebenfalls ihren Beitrag zum perfekten Kurztrip und nicht zuletzt der Markt in Como, wo man fast so billig einkaufen kann, wie auf dem Mercado Central in Costa Rica... (naja, nicht ganz... ) Und neben all den Souvenirs haben wir auch den Frühling mit in die Schweiz gebracht!!

Arrivederci Italia!