Ich sitze mit meinem Buch (100 Jahre Einsamkeit, Gabriel García Márquez) im Gras auf einem Kreisel inmitten zwei der meist befahrenen Strassen Cochabambas. Statt stinkender Busse und hupenden und nervoesen Autofahrern sind heute hier auf der sechs-spurigen Avenida tausende Velofahrer, Fussgaenger und Fussball spielende Kinder unterwegs. Es ist unglaublich ruhig und fast ein surreales Bild. Ich geniesse die Sonne und die smogfreie Sicht auf die Anden im Norden. Jeder erste Sonntag im September ist autofrei, und Cochabamba atmet auf.
Ein paar Tage spaeter kommt es in den oppositionellen Tieflandregionen (der sog. Media Luna / Halbmond) zu Krawallen. Milizen der bürgerlichen Opposition blockieren das gesellschaftliche Leben: Strassen werden blockiert, Flughaefen eingenommen, Gasleitungen gekappt, Maerkte gepluendert, Behoerden gestuermt, Radiosender und Journalisten angegriffen...
Die USA werden angeklagt, die ganze Opposition und Autonomiebewegung mobilisiert zu haben und fuer die eskalierenden Proteste verantwortlich zu sein. Dementsprechend wurde der Botschafter der USA, Philip Goldberg, zur unerwünschten Person erklaert und aufgefordert, das Land zu verlassen.
Der Halbmond brennt !!!
( In den Evo-befuerwortenden Hochlandregionen bleibt es hingegen ruhig – also macht Euch keine Sorgen wenn ihr Berichte liest, wie meinen :-), oder den hier)
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