Lange Zeit waren wir ohne Internet (kein Wunder in einem Land, wo Strom oder fliessend Wasser Luxus sind...) Jetzt dafuer alles was bisher geschah... :)
Der Pico Basile ist der hoechste Punkt von der Bioko Insel, und mit ueber 3000 m auch wirklich hoch!! Oben befinden sich wichtige Antennen fuer Kommunikation (Radio, TV, Telefon), und so muessen ab und zu auch Arbeiten da durchgefuehrt werden. Ein Glueck fuer uns, so koennen wir gleich mit den Arbeitern mitfahren!
Los geht es morgens frueh, doch bis wir Malabo verlassen dauert es eine Weile... Es werden Arbeiter abgeholt, dann wird Essen eingekauft, ein Stopp bei Orange um das Handy-Guthaben zu laden, dann muss noch aufgetankt werden. Aber wir haben ja Zeit.
Erst geht es durch ueppigen Bergregenwald, dann weiter oben wird die Vegetation immer karger und trockener. Wir steigen unterwegs aus, um das letzte Stueck zum Gipfel zu Fuss zu bewaeltigen. Nach wenigen Metern auf der Strasse (die seit Kurzem bis zum Gipfel asphaltiert ist) wird es uns schnell langweilig und wir entscheiden uns fuer den 'Weg' querfeldein durch das Gebuesch, und so kaempfen wir uns dem Kraterrand (der Berg ist vulkanischen Ursprungs) entlang durch die wilde Vegetation (sog. Zwergwald) nach oben.
Es windet was das Zeug haelt und wir geniessen die Aussicht aufs Wolkenmeer.
Wer in Malabo lebt, kommt selten auf den Pico. Hier ist freier Personenverkehr ein Fremdwort, fuer Besuche abseits der wichtigsten Routen zwischen den Staedten muss eine Bewilligung eingeholt werden. Insbesondere natuerlich, wenn man Orte besuchen will, die strategisch / militaerisch wichtig sind, wie Fernsehen / Radio etc. (oben sind tatsaechlich auch immer ein paar Soldaten stationiert)
Mit unserem Super-Permiso haben wir das Privileg uns im ganzen Land frei zu bewegen. Als wir dann aber sogar von den Arbeitern eingeladen werden, die Anlagen zu besichtigen, sind wir doch etwas erstaunt. Wo bleibt da die miliaerische Sicherheit? :)
Wir haben das Gefuehl, in einem alten Science Fiction Film gelandet zu sein. Es piepst und blinkt ueberall. Spaeter sitzen wir im Aufenthaltsraum der Soldaten, wo im Fernsehen gerade der Praesident spricht, und die Inbetriebnahme eines neuen (alten...) Flugzeuges fuer eine der nationalen Airlines (Ceiba) feiert. Das Bild ist schlecht und verrauscht, aber wir befinden uns ja auch nur an der Quelle von Radio & Fernsehen... *g*
Die naechsten paar Tage sind leider nicht so abenteuerlich, denn wir haben Bekanntschaft mit Jesus Antonio gemacht. So taufen wir das kleine fiese Bakterium, welches uns die naechsten Tage flachlegt. Das kommt davon, wenn man so exotische Sachen, wie selbergekochte Pasta isst!
Wir sind jedenfalls froh um das Antibiotika, welches wir aus der Schweiz mitgenommen haben...
Erholt reisen wir ein paar Tage spaeter weiter aufs Festland. Im Reisefuehrer haben wir gelesen, dass man entweder mit einem Bruchschiff reisen kann ('Zit: wenn ihr so reisen muesst, investiert in eine Schwimmweste') oder mit einem Bruchflugzeug (Zit: 'es werden haeufig mehr Tickets verkauft, als Plaetze im Flugzeug. Es ist daher zu empfehlen, beim Boarding zu rennen, um nicht auf dem Boden sitzen zu muessen.') Tja, eine tolle Wahl! Wir entscheiden uns auf Empfehlung des Tourismusdirektors fuer die Gesellschaft GETRA (wie alle anderen nationalen Airlines zwar auf der schwarzen Liste, aber es soll noch die beste von allen sein....)
Bald sitzen wir also in der Fokker 28-4000. Rennen mussten wir nicht, es gibt noch freie Plaetze! Erstaunlicherweise gibt es sogar wie richtig ein Safety-Briefing vor dem Take off. Statt einer adretten Flight-Attendant praesentiert von einem aelteren, dicken Mann, der gelangweilt demonstriert, wie denn die Sicherheitsgurte funktionieren, die Sauerstoffmasken (wenn sie denn auch funktionieren, was ich bei dieser alten Maschine bezweifle...), oder die Schwimmweste, auf welcher in grossen Lettern 'Property of SAS' zu lesen ist.... *g*
...die Schwimmweste also von der Scandinavian Airlines... ueberhaupt ein komisches Misch-Masch... Wir haben ein Ticket von GETRA, auf den Sichherheitskarten steht EGAMS drauf und auf der Maschine selber das Logo von GENERAL WORK... Das soll mal jemand verstehen...
Zwischen Malabo und Bata, der wichtigsten Stadt auf dem Festland, haben wir eine herrliche Aussicht zu unserer rechten auf den Pico Basile, und zur linken auf den Mount Cameroon.
Der Anflug dann auf Bata, es ist alles gruen, in den verschiedensten Toenen, bis zum Horizont, Dschungel soweit das Auge reicht.... Wir landen im gruenen Herz von Afrika!
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